Interdisziplinäres Zentrum Humboldt-ProMINT-Kolleg

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Erfassung von Unterrichtsqualität in Lernsituationen zu Themen aus dem Bereich „Messen, Messprozesse und Umgang mit Daten"

Ziel des Vorhabens ist es, die Diagnose-, Reflexions- und Handlungskompetenz von Studierenden bzgl. der Qualität von hospitiertem und selbst erteiltem mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht zu steigern. Dies soll durch ein forschungsbasiertes und kriteriengeleitetes Analyseverfahren geschehen, das auf Zielklarheit, Strukturierung und kognitive Aktivierung fokussiert (Wackermann & Priemer 2013, Wackermann, Trendel & Fischer 2010) und anschließend für die Lehre aufbereitet wird. Den inhaltlichen Schwerpunkt bilden dabei Lernsituationen aus dem Bereich „Messen, Messprozesse und Umgang mit Daten“, welche trotz ihrer hohen Relevanz zum Verständnis naturwissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung oder bspw. zur Förderung von Bewertungskompetenz, noch wenig Aufmerksamkeit in der fachdidaktischen Forschung erhalten.

In einem ersten Schritt untersucht die Begleitforschung dazu derartigen Unterricht, um den Ist-Zustand der Unterrichtspraxis zu erfassen (u.a. unter Verwendung einer Tiefenstrukturanalyse beruhend auf den Basismodellen von Oser & Baeriswyl (2001)). Einen Anknüpfungspunkt bilden hier bereits vorhandene Erkenntnisse zur Effektivität von Unterricht mit Experimenten. Die physikdidaktische Forschung stellt diesbezüglich fest, dass dieser Unterricht weit hinter den Erwartungen zurück bleibt. Diese Forschung wird auf den Teilaspekt „Umgang mit Daten“ konzentriert, um eine differenzierte Diagnose zu erhalten. Auf Basis der Ergebnisse werden Erwartungen an den Unterricht in Form von Lehrzielen sowie zu deren Umsetzung benötigtes professionelles Wissen auf Seiten der Lehrkräfte – insbesondere mit Bezug auf die o.a. Kriterien – entwickelt (Fachwissen: stochastische Kenntnisse, fachliche Schwierigkeiten usw.; Fachdidaktisches Wissen (PCK): typische Unterrichtssituationen, Schülervorstellungen, didaktische Schwierigkeiten usw.). Abschließend wird auf dieser Grundlage ein auf diesen exemplarischen Unterricht bezogenes Analyseverfahren generiert und in Lehr-Lern-Laboren eingesetzt, sodass Studierende in die Lage versetzt werden, die Qualität des Unterrichts systematisch zu beurteilen.

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