Ringvorlesung "Religion* Macht Sex*. Geschlechterbilder in den Religionen"
Dominante Diskurse religiöser Sinnsysteme und Institutionen der Gegenwart enthalten Vorstellungen und Normen, die bestimmte Geschlechterbilder bestärken und damit eine „natürliche“ binäre Geschlechterordnung erhalten wollen. Daneben gibt es durch die Geschichte der Religionen hindurch widerständige theologische und aktivistische Positionen, die marginalisiert wurden. Die dekonstruktivistische Geschlechterforschung erreichte die Theologien und legt offen, wie Geschlecht naturalisiert, essentialisiert und somit diskursiven Machtkonstellationen verwoben wird.
Die Ringvorlesung fragt daher, wie sich Konzepte von Religion, Geschlechterbilder und Macht gegenseitig bedingen: Wie werden Geschlechterverhältnisse entworfen und welche Rolle spielen die jeweiligen religiösen Traditionen dabei? Was bedeutet die dekonstruktivistische Sicht auf Geschlecht als Kategorie für die Theologien und wie werden Geschlecht und Religion als intersektionale Kategorien konzeptualisiert?
Diese Fragen behandeln Expert*innen aus den Geschlechterstudien, Religionswissenschaften, Theologien. Neben methodischen bzw. theoretischen Grundlagen werden Beispiele aus der Hermeneutik, Ethik und Machtpolitik die diskursiven Zusammenhänge aufzeigen. Unterschiedlichen Formate sollen die offene Diskussionen und studentische Beteiligung unterstützen.
Die Vorlesung am 30.06. mit Prof.in Dr.in Maren Behrensen und Prof.in Dr.in Kristina Stoeckl über "Natürliche Familie? Konservativer Aktivismus, Rechtspopulismus und Retraditionalisierung" moderiert von Dr.in Silvia Richter wird gemeinsam mit der Inklusiven Ringvorlesung der HU angeboten und in Gebärdensprache übersetzt.
Mediales Echo:
Über die Vorlesung wurde am 6.5. in der Sendung "Tag für Tag" im Deutschlandfunk ausführlich berichtet.
AG und Vorlesung wurden am 28.5. in einem taz-Artikel erwähnt, der die Aktivitäten im Themenkomplex "Sexualität, Geschlecht und Glaube" an den Berliner Universitäten resümiert. Richtig gestellt werden muss: Die AG wir nicht von der Theologischen Fakultät koordiniert, sondern ist ein gleichberechtigter Zusammenschluss der drei theologischen Häuser an der HU.
