Behinderung und chronische Krankheit
Beeinträchtigungen durch eine Behinderung oder chronische Erkrankung betreffen einen bedeutenden Teil der Studierenden und Mitarbeiter:innen. Deutschlandweit gaben 2016 elf Prozent der Studierenden an, eine oder mehrere gesundheitliche Beeinträchtigung(en) zu haben, die sich erschwerend auf das Studium auswirkt.
Beeinträchtigungen sind oft nicht sichtbar
Dabei sieht man vielen Betroffenen ihre Beeinträchtigung nicht an: Bei 47 Prozent der Studierenden in dieser Gruppe stellt eine psychische Erkrankung die stärkste Beeinträchtigung dar. 18 Prozent studieren mit einer chronisch-somatischen Erkrankung wie Allergien oder Rheuma. Vier Prozent haben eine Teilleistungsstörung wie Legasthenie, weitere vier Prozent eine Mobilitätsbeeinträchtigung und zwei Prozent eine Sprech- und Hörbeeinträchtigung.
Studienerschwerende Beeinträchtigungen wirken sich oft stark auf den Studienverlauf aus und führen so zu einer längeren Studiendauer im Vergleich zu Kommiliton:innen ohne Beeinträchtigung. Zusätzlich zu den erhöhten Hürden im Studium oder Wissenschaftsberuf erleben Personen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen auch Diskriminierung. In der Umfrage „Vielfalt an der HU“ gaben 28 Prozent der Teilnehmenden an, bereits einmal Diskriminierung aufgrund einer Behinderung oder chronischen Erkrankung erlebt oder beobachtet zu haben. Gleichzeitig stellte der Ausbau der barrierefreien Infrastruktur in der Umfrage den Handlungswunsch mit der höchsten Priorität dar.
Studium mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen an der HU
Studierende mit einer Behinderung oder chronischen Erkrankung werden an der der Humboldt-Universität durch das Büro Studium mit Beeinträchtigung unterstützt. Das Büro bietet persönliche Beratungen zur Studienbewerbung mit Beeinträchtigung sowie zur Beantragung von Integrationshilfen wie beispielweise Studienassistenzen, einem Härtfallantrag zur Zulassung oder einem Nachteilsausgleich. Darüber hinaus organisiert das Büro Informationsveranstaltungen und Seminare zum Thema Studium mit Beeinträchtigung.
Studierende mit psychosozialen Problemen können sich ebenfalls an die Psychologische Beratung der HU wenden. Weitere Unterstützung gibt es bei der Enthinderungs- und der Überforderungsberatung des RefRats. Auch an die Beratungen Barrierefrei Studieren und die Psychologisch-Psychotherapeutische Beratung des studierendenWerks Berlin können sich Betroffene wenden.
Gute Arbeit für Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen
Die Humboldt-Universität setzt es sich zum Ziel, Personen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten angemessene Arbeitsbedingungen zu bieten, die ihren individuellen Bedürfnissen entsprechen. Als Grundlage hierfür dient die Vereinbarung zur Integration schwerbehinderter Menschen. Mitarbeiter:innen können sich bei Bedarf an die Schwerbehindertenvertretung wenden, die zu Personalangelegenheiten, dem Betrieblichen Wiedereingliederungsmanagement und Barrierefreiheit berät. Unterstützung für Personen mit Suchterkankungen bietet zudem die AG Gesundheitsförderung.
Wissenschaftlicher Schwerpunkt Rehabilitationswissenschaften
Die Gleichstellung von Menschen mit Beeinträchtigungen nimmt auch als Forschungsgebiet einen hohen Stellenwert an der Humboldt-Universität ein. Das Institut für Rehabilitationswissenschaften umfasst als bundesweit einzige Institution die gesamte Bandbreite sonderpädagogischer Fachrichtungen. Neben dem interdisziplinären Studiengang Rehabilitationspädagogik bietet das Institut auch Studiengänge in Deaf Studies und Gebärdensprachpädagogik an. Geforscht wird hier zu den Schwerpunkten inklusive Bildung, Sprache und Kommunikation sowie Rehabilitation und Partizipation.
Weiterführende Ressourcen an der HU
Studium mit Beeinträchtigung
https://www.hu-berlin.de/de/studium/barrierefrei/studium-mit-beeintraechtigung
Integrationsvereinbarung zur Integration schwerbehinderter Menschen
gremien.hu-berlin.de/de/amb/2003/33/3320030
Schwerbehindertenvertretung
beauftragte.hu-berlin.de/de/schwerbehindertenvertretung
Psychologische Beratung
https://www.hu-berlin.de/de/studium/beratung/psyber/psyber_html
Beratung bei psychischen Problemen (Beschäftigte)
www.ta.hu-berlin.de/webcontent-1041
RefRat Enthinderungsberatung // Überforderung
www.refrat.de/beratung.enthinderung.html
www.refrat.de/beratung.ueberforderung.html
Hochschulgesundheitsmanagement
https://www.hgm.hu-berlin.de/de
Institut für Rehabilitationswissenschaften
www.reha.hu-berlin.de/dewww.reha.hu-berlin.de/de
Integrationsvereinbarung (Vereinbarung zur Integration schwerbehinderter Menschen in der Humboldt-Universität zu Berlin )
https://gremien.hu-berlin.de/de/amb/2003/33/3320030/view?searchterm=Integrationsvereinbarung
Externe Ressourcen
studierendenWERK Beratung Barrierefrei Studieren
https://www.stw.berlin/beratung/beratung-barrierefrei-studieren/
studierendenWERK Broschüre "Barrierefrei Studieren"
https://www.stw.berlin/assets/sw-berlin/files/BBS/Barrierefrei_Studieren_2021.pdf#page=7
studierendenWERK Psychologisch-Psychotherapeutische Beratung
https://www.stw.berlin/beratung/psychologische-beratung/