Band 9,2: Morphologien
Morphologien
Matthias Bruhn, Gerhard Scholtz (Hg.)
2013
ISBN: 978-3-05-006026-2
Der Begriff „Morphologie“ wurde erstmals in einer Phase des Umbruchs verwendet, die auch durch die Entstehung neuer Bildmedien und Kunstformen gekennzeichnet war. Hatte schon die schier unüberschaubare Vielfalt von Objekten und Phänomenen, die in der Umwelt anzutreffen sind, zu einer vergleichenden und klassifizierenden Betrachtung von Formen geführt, sollte die Morphologie nun ebenso die erweiterte Frage nach den Mechanismen von Formentstehung und Formwandel zum Ausdruck bringen. Später hat sich auch die Bedeutung von Morphologie und Form weiter ausdifferenziert und verschoben; unverändert stehen diese jedoch in sämtlichen Disziplinen für die bleibende Herausforderung in der Interpretation natürlicher wie kultureller Muster und Ordnungen, diese mit den Werkzeugen der Beobachtung und Beschreibung zu erfassen, also mit Hilfe jener Bilder und Begriffe, welche selber eine eigene Form des Wissens darstellen und ausgestalten.
Inhaltsverzeichnis | PDF
Carolin Höfler: Doppelte Monster, infizierte Körper. William Bateson, D’Arcy Thompson und die computerbasierte Architektur
Olaf Breidbach: Gestalt denken oder in Gestalten denken?
Gerhard Scholtz: Versuch einer analytischen Morphologie
Barbara Wittmann: Morphologische Erkundungen. Zeichnen am Mikroskop
Bildbesprechung: Sprachbilder (Lars Erik Zeige)
Faksimile: „Mit eben so viel Kunst als Wahrheit“. Johann Moritz David Herolds Bildungsgeschichte der Wirbellosen (Janina Wellmann)
Georg Toepfer: Was sind biologische Formen? Zehn Thesen
Stefan Richter und Christian S. Wirkner: Objekte der Morphologie
Mark Kessell: Sparrowness – or inspiration from nature
Michael Niedermeier: Griechenlands und Preußens Blüte. Goethes Morphologie als Grundlage des Schinkelschen Klassizismus
„Der Computer ist ein Instrument, das uns beim Denken hilft.“ Herbert W. Franke im Interview mit den Bildwelten des Wissens
Projektvorstellung: Am Rande der Stereoskopie: Die Oakes Twins (Dina Münzfeld)